Reiseberichte

12.09.2013

Wir sind gut angekommen. Der Flug war sehr anstrengend, aber das ist ja nichts Neues. Unser Hotel (Millenium Hilton) am Ground Zero ist genauso schön, wie wir uns das vorgestellt haben, mit Blick auf das (neue) One World Trade Center. Als wir ankamen, haben wir noch 2,5 Stunden an der Immigration festgesteckt, weil gefühlte 200 Flugzeuge auf einmal gelandet waren und sich so ewig lange Schlangen gebildet hatten. Wir waren dann leider erst um ca. 19.00 Uhr in Manhattan, wa es bei Ankunft gewitterte. War aber ganz idyllisch bei der Dunkelheit und den beleuchteten Hochhäusern. Wir werden sehen, was die Tage bringen, morgen soll es schönes Wetter geben und wir haben Fahrräder reserviert. So kann man sicher einiges mehr entdecken und muss nicht immer unterirdisch U-Bahn fahren. Oh Gott, es ist nach deutscher Zeit ja schon 04.31 Uhr?! Wir schließen die Homepage für heute und senden die liebsten Grüße nach Hause!

 

Silvia & Katrin

12.09. - 13.09.2013

New York liegt hinter uns. Zur Zeit sind wir unterwegs RIchtung Lancaster zu den Amish people, zurück in die Zeit von "Unsere kleine Farm". Doch zunächst ein Rückblick in die Stadt, die niemals schläft...


Gut gelaunt ging es am Freitagmorgen zu unserem Fahrradvermieter. Wir hatten von zu Hause aus schon zwei Fahrräder gebucht. Das Abholen hat sehr gut geklappt. Die Fahrräder waren leider nicht so prall. Fast Kindergröße, so dass man mit den Knien schon fast am Lenker ankam. Man schlägt sich aber ja durch und so haben wir uns aufgemacht, den Central Park zu beradeln. Dieser hat schon mächtig Steigungen und Gefälle, so dass von entspanntem Fahren nun nicht die Rede sein konnte. Es war anstrengend, aber zugleich auch idyllisch, und der Nebeneffekt: Die Familienpizza vom Ankunftsabend konnte zumindest ein bischen abgestrampelt werden. Den Central Park hinter uns gelassen sind wir an die Upper West Side zum Hudson River und am Ufer weitergefahren. War auch sehr nett. Ob man in New York überhaupt mit dem Rad fahren kann? Ja. Easy going. Keiner schimpft, man kann sich zwischen den Autos durchschlängeln und kommt natürlich auch schneller voran, als die Autos. Wir würden es jedem uneingeschränkt empfehlen, New York auf dem Drahtesel zu erkunden. Einfach zeitsparend und man kann unterwegs viel sehen…  Nachmittags haben wir die Räder dann wieder abgegeben und sind mit der Subway nach Brooklyn rüber, um von dort aus über die so schöne Brooklyn Bridge zurück zu laufen. Es hat sich gelohnt. Die Brücke bietet einen gigantischen Blick auf Manhattans Financial District. Traumhaft schön.

Es folgte eine kleine Pause in unserem Hotel. Abends ging´s nochmal zum völlig überlaufenen Time Square, ein bischen schnüstern und zum Abschluss zu unserem Liebelingslokal "Juniors", dieses grandiose ungarische Gulasch reingepfiffen.

Auf den Straßen war es abends schon sehr frisch, doch wenn man in die Subway-Stationen kam, war schon ein bisschen Sauna-Feeling. Angenehm ist was anderes. Zurück im Hotel sind wir k.o. ins Bett gefallen...


Der heutige Tag brachte eine Überraschung zu Tage: Morgens mussten wir ja zum Flughafen Newark, um den Mietwagen abzuholen. Mit dem Zug/Bus sind wir zum Airport gefahren. Am Flughafen angekommen, war der Plan, mit dem Airtrain zum Mietwagenshuttle zu kommen. Als wir dann so da wartend standen und der Zug eintraf, die Türen sich öffneten kam dann ein kreischendes „Katrin Lübben. Hahahaha!“ Man, haben wir uns erschrocken! Das gibt’s doch nicht: Haben wir sie jetzt tatsächlich  getroffen. Jasmin und Sven mit Janno. Wir haben uns totgelacht, gleich ein Bild gemacht und noch so ein paar Erfahrungen ausgetauscht. Sie wollten an diesem Morgen erstmal das Auto abholen und im Anschluss auf Long Island an den Strand. Vielleicht sieht man sich noch mal…


Die Mietwagenübergabe ging schnell von statten. Es war nix los dort. Prima. Frühstück. Zur Eröffnung gabs den Klassiker: French Toast, Rührei mit Speck und Pancakes. Perfekt. Frisch gestärkt haben wir uns  Anschluss auf den Weg gemacht nach Lancaster-County zu den Amish peoples. Ich glaube, idyllischer kann man nicht leben. Es ist hier wirklich wie bei „Unsere kleine Farm“. Die Menschen sind genauso gekleidet: Die Frauen/Mädels haben diese Haube auf mit Schirm vorne und dazu diese Kleider mit Schürzchen davor. Die Männer tragen weiße Hemden mit Hosenträgern, schwarze Hüte und Stoffhosen, wie Charles Ingalls. Herrlich. Und dann fahren die doch tatsächlich mit schwarzen, meist geschlossenen Kutschen durch die Gegend. Und die Krönung ist ja noch, dass die Kutschen mit Blinkern, Bremslichtern und (natürlich) Licht ausgestattet sind. Das sieht vielleicht witzig aus. Das wäre genauso, als hätte man ein Handy aus Holz und könnte sich Apps runterladen… 

 

Von Lancaster County gings am Abend nach Philadelphia, wo wir inzwischen angekommen sind.


Silvia hat Schlafvorsprung. Ich wünsche Euch einen entspannten Sonntag!


Katrin (& Silvia, die hier gerade ein paar Späßchen macht...)

14.09. – 18.09.2013

 

Philadelphia war, entgegen der weit verbreiteten Meinung doch ein schönes Städtchen. Deshalb hatten wir hier zunächst nicht viel Zeit eingeplant. Überrascht von der eigentlichen Schönheit der Stadt wollten wir in Downtown ein bisschen Zeit verbringen, was wir aber abbrachen, da dort ein Marathon stattfand und kein Vorwärtskommen war. Sodann führte uns unser Weg nach Atlantic City an die – wie das Wort schon sagt – Atlantikküste. Ein Zockerparadies. Ein kleines Stückchen Las Vegas in dieser Ecke. Auch hier hatten wir gelesen, dass es nicht sehr schön sein soll. Wir wurden ebenfalls eines Besseren belehrt, bot sich doch das Bild von Santa Monica / Kalifornien: Am Strand ein Vergnügungspark auf einem Steg. Toller Strand, tolle Landschaft und ein Boardwalk aus Holz hinter den Dünen mit Fressbuden und Souvenirshops. Schon sehr touristisch, aber auch herrlich zum Schlendern. Und: Die Kasinos! Hier haben wir beide erstmal geraume Zeit vor den Automaten verbracht, in der Hoffnung, zumindest dieses Mal ein bisschen mehr abzuräumen, aber es hat nicht sollen sein: Ich bin mit -5 Dollar rausgegangen und Silvia hat 20 Dollar „abräumen“ können. Wir waren aber trotzdem glücklich. Ein kurzer Besuch im Hardrock Cafe zum Essen und dem obligatorischen Schnapsglas-Kauf hatten den Abend abgerundet. Atlantic City ist wirklich empfehlenswert für einen kleinen Abstecher…


Am Montagmorgen gings auf in Richtung Washington. Am frühen Abend beim Hotel angekommen, hatte Silvia ihren Rechner angeschmissen und voller Entsetzen festgestellt, dass am Morgen am Navy Yard eine Schießerei mit mehreren Toten war und dass ein Mörder flüchtig sei. Was wird uns hier erwarten? Wir machten uns noch eben frisch, um dann noch durch die Gegend zu fahren und Washingtons Skyline zu knipsen und mussten feststellen, dass es mucksmäuschenstill war in der Stadt. Überall standen Polizeikontrollen. Ich würde sogar behaupten, dass an jedem zweiten Block ein Polizeiwagen mit Blaulicht stand. Angst. Die Straßen waren leer. Also nicht viel mehr Verkehr als in Südmoslesfehn bei Dunkelheit. Um zum schönen Stadtteil Georgetown zu kommen, führte uns unser Navi über einen Highway mitten durch die Stadt und dieser Highway war LEER und auch teilweise durch Polizeistreifen abgeriegelt! Und dass in der US-Hauptstadt um 20.00 Uhr! Unvorstellbar! Wir fragten uns spätestens zu diesem Zeitpunkt, ob wir noch ganz bei Trost sind…


Georgetown hingegen war wieder belebter. Zurück auf dem Weg zum Hotel haben wir dann noch an einer Fressbude Halt gemacht und dort habe ich mein erstes amerikanisches „Gyros mit special white Sauce“ (Zaziki)gegessen. Special white sauce… Lach! Man spricht es im Englischen übrigens so aus: Geiress oder Dscheiress. Da sind sie sich noch nicht so einig. Zurück am Hotel hatten wir dann wirklich Schiss. Unser Hotelzimmer lag rückwärtig zu einem Wald und wir waren die Einzigen, die im Hotel übernachteten (zumindest auf der rückwärtigen Waldseite). Man malt sich dann ja die verrücktesten Sachen aus, wie z. B., dass es doch für den Mörder ein Einfaches wäre, uns zu überfallen und unseren Wagen mitzunehmen. Es würde so schnell ja nun nicht auffallen… Wir haben alles verriegelt und uns ins Bett gelegt. Silvia hat dann irgendwo aufgeschnappt, dass es wohl doch nur e i n Mörder gewesen ist und so konnten wir auch beruhigt schlafen…


Der 17.09. begann mit einem ausgiebigen Frühstück bei Denny´s. Unsere Bedienung war glaub ich eine Transe. Sah aus wie ein Kerl, war schwarz und ganz schüchtern. Immer so von wegen “Hihihihi“. Es hat mich dann auch irgendetwas gefragt und ich habe verstanden, wie es mir denn gehen würde. Ich habe mich dann bedankt und gesagt, dass es mir gut geht. Es dann wieder „Hihihihihi“. Und ich musste dann auch lachen, Silvia auch und so haben wir uns dann schön hochgeschaukelt. Und jedes mal, wenn es an den Tisch kam, ging es wieder los „Hihihihi“. Herrlich. Es hieß übrigens „Pat“. Hihihihihi…


Nach dem Frühstück haben wir unsere Hopp-on/Hopp-off Bustour angetreten, die wieder grandios war. In kurzer Zeit viel sehen. Spitze. Eine sooo tolle, saubere, ruhige Stadt. Hier ließe es sich leben.


Der Abend und auch die Nacht verliefen unspektakulär. Der Mörder war gefasst, die Stadt wohl wieder auf dem Weg zum normalen Leben. Beim Weißen Haus waren natürlich einige Polizeiwachen, die da wohl sonst nicht stehen, obwohl – so wie der Tourguide erzählte - Obama wohl nicht in der Stadt war. Zumindest an diesem Tag nicht.


Heute, am Mittwoch, den 18.09. haben wir Washington wieder verlassen und sind durch den Shenandoah Nationalpark gecruist. Sehr sehr schöne Ausblicke konnten wir erhaschen, aber mehr war auch nicht zu holen. Auf der Hälfte der Strecke verließen wir den Park wieder und haben uns jetzt durch Virginia gekämpft und rasten in einem Hotel am Highway in der Nähe von Roanoke. Morgen früh fahren wir nach Pembroke zu Kellerman´s Ferienanlage aus Dirty Dancing. Mädels, das wird ein Spaß.

Mein Baby gehört zu mir, ist das klar?

 

Katrin (& Silvia die nicht schläft!!!)

19.09. – 20.09.2013

 

Moin ihr Lieben!

Auf zu den Kellerman´s!!! Auf dem Weg dorthin haben wir zur Einstimmung die Dirty Dancing CD eingeschmissen und schön jedes Lied mitgeträllert. Die Ferienanlage liegt oben in den Bergen und der Wettergott hat es leider an dem Tag nicht ganz so gut mit uns gemeint. Es war sehr nebelig, so dass wir teilweise keine 5 Meter weit gucken konnten. Das gesamte Gelände der Ferienanlage konnten wir nur erahnen. Es gibt dort ein kleines Häuschen in dem Bilder und Erinnerungen über den Filmdreh ausgestellt sind. Dann sind wir noch etwas über das Gelände geschlendert und haben den See gesucht. Erfolglos! Weg! Der See ist weg! Naja gut, wenn wir uns etwas mehr Mühe gegeben hätten und nicht so lauffaul gewesen wären, hätten wir ihn vielleicht gefunden.


Von dort aus sind wir durch die nicht enden wollenden Maisfelder West Virginias gecruist und sind Abend´s in Portsmouth / Ohio gelandet. West Virginia fanden wir eher etwas langweilig, da es quasi ein einziges Maisfeld unterbrochen von ein paar Fast-Food Läden und Tankstellen ist.


Heute Vormittag stand Shoppen auf dem Plan. Gut gestärkt bei einem typisch amerikanischen Diner sind wir in die Shopping-Meile nach Jeffersonville gefahren. Das ganze bei sonnigen 30 Grad :-) Dort war nicht viel los, so dass wir schön stressfrei bummeln und shoppen konnten. Herrlich!


Heute übernachten wir in Indianapolis / Indiana. Das wird nicht unser Lieblingsbundesstaat – Rauchen verboten in allen Hotelzimmern!!! Und wir hatten uns bei der Online-Reservierung schon gewundert warum keine Raucherzimmer mehr frei sind. Katrin wohnt jetzt quasi VOR unserem Hotelzimmer ;-)

 

Die letzten beiden Tage haben wir es schön ruhig angehen lassen und sind jetzt bereit für die nächste große Stadt. CHICAGO!

Wir freuen uns schon riesig darauf.

 

Liebe Grüße in die Heimat

Silvia (& Katrin)

 

21.09. - 23.09.2013

Ohne nennenswerte Zwischenfälle sind wir am Morgen des 21.09. erwacht und haben uns nach dem Frühstück aufgemacht nach Chicago. Was mich anbelangt, war es schon lange mein Traum, Chicago zu besuchen. Irgendwie zieht mich diese Stadt so sehr an…


Und Chicago hat gehalten, was es mir insgeheim versprochen hat. Eine der schönsten Städte, die ich je gesehen habe, wenn nicht DIE SCHÖNSTE überhaupt – das heißt: bislang. Man weiß ja nicht, was noch kommt. Chicago ist sehr sauber. Mitten durch die Stadt fließt der schöne Chicago River mit seinen vielen Brücken (soweit ich das auf der Bustour richtig verstanden habe, hat diese Stadt die meisten Brücken landesweit). Die Skyline, vom Michigan Lake aufgenommen, ist umwerfend! Da kann – würde ich sagen – nur noch Seattle mithalten. Die „Elevator“-Hochbahn (kurz „L“ genannt) rundet das Ganze perfekt ab: Sie hat einfach ihren ganz eigenen, besonderen Charme. Die Bahnsteige sind aus Holz, was so gemütlich wirkt. Dann knattert sie hoch oben durch die Stadt, teilweise nur Zentimeter vom Mauerwerk der Wolkenkratzer entfernt. WUNDERSCHÖN! Chicago hat auch diesen Gangster-Charme. Die Straßenlaternen erinnern mich an Al Capone. Leider gehört diese Stadt auch zu den gefährlichsten der USA; einen Ausflug in die Stadtteile haben wir deshalb lieber nicht gewagt. Schließlich wurden wir bereits bei Einfahrt in die Metropole vor diversen Mördern per riesigen Schautafel gewarnt. Eine Schautafel (allerdings mit nur EINEM Mörder) packe ich Euch mal zu den Fotos. Schaurig…


Unser Motel ließ auch nichts zu wünschen übrig. Wir konnten wieder schmöken und waren mitten in Downtown platziert. So konnten wir zu Fuß bzw. mit der „L“ alle wichtigen Punkte ablaufen bzw. -fahren.


Abends haben wir uns noch was beim Italiener rausgeholt. Der meinte das aber auch gut mit der Größe der Pizza. Ich hatte mir da ne Medium-Pizza (es gab dann noch klein und groß) bestellt. Heraus kam am Ende eine Pizza in der Größe einer Schwarzwälder-Kirschtorte!!! Ungelogen. Nach 2/5 war Schicht im Schacht mit Essen. Silvias „Spaghetti with Meatballs“ (Fleischklöpse) war auch nicht besser. Die drei Fleischklöpse hatten den Durchmesser von Orangen. Die spinnen die Amis…


Am 22.09. haben wir uns aufgemacht, zur vorab schon von zu Hause gebuchten Hopp-on/-off Bustour. Dass wir allerdings erst am frühen Nachmittag im Bus sitzen würden, hatten wir nicht eingeplant. Wie in unserem Prospekt beschrieben, wollten wir bei einem bestimmten Punkt unsere Go-Chicago-Card abholen. Bis wir die in Händen hielten und dann für die Bustour das noch extra erforderliche Ticket ziehen konnten, sind wir allerdings erst noch von Pontius bis Pilatus gelaufen. Hals. Aber bloß nicht lange über diese schlechte Organisation ärgern. Es ist nur schade um die vergangene Zeit, denn so konnten wir nicht alles an Sehenswürdigkeiten mitnehmen. Aber natürlich war es ausreichend, wir haben alle wichtigen Highlights unterbringen können und hatten nachmittags sogar noch eine Bootsfahrt über den Chicago-River genießen dürfen und sind gegen Abend auf den Sears-Tower, in die schwindelerregende 103. Etage. Puh. Das ist mal hoch. Silvia mit ihrer Höhenangst hat sich dann doch tatsächlich auch in „the Ledge“ gewagt, einem von drei Glaskästen an der Außenfassade des Towers (siehe Fotos), in einer Höhe von 412 Metern. Man mag sich gar nicht bewegen. Ich hatte mich dann wie in Trance an die Außenwand gelehnt. Wenn man darüber nachdenkt wird einem wirklich schlecht. Und nebenan im Glaskasten haben die dann Fotos gemacht und zwar mit 4 Mädels, die alle auf Kommando im Glaskasten hochgesprungen, fotografiert worden und dann wieder auf der Glasplattform gelandet sind „RUMS“. Sie wurden quasi im Sprung fotografiert. Und man steht daneben und dachte nur, „ihr habt se doch nicht alle!“….  


Nun mussten wir Chicago am heutigen Mittag (23.09.) wieder verlassen. Good bye, beautiful Chicago – hello Detroit. Was ein krasser Unterschied. Diese Stadt ist – wie bereits vorab recherchiert – ein absolutes NO GO. Es ist alles verlassen, aber auch wirklich alles. Schmuddelig. Einfach ekelhaft. Schnell zum Hard Rock Café (solange es noch existiert in dieser aussterbenden Stadt) und ganz schnell wieder raus aus der Stadt. Hier wollten wir nicht bleiben. Zufällig kamen wir an einem kanadischen Grenzübergang vorbei. Vor dem Grenzübergang lag auf dem rechten Abbiegestreifen ein Penner und daneben stand ein Pastor, der die Autofahrer von dem Befahren der Spur abhielt, um auf den Krankenwagen zu warten. Angeschossen war er aber nicht. Ups… Nachdem konnten wir dann letztendlich rechts abbiegen und so mitten in der Stadt (!) durch einen Tunnel unterhalb des Detroit River unmittelbar nach Kanada einreisen. Noch überrascht von dem spontanen Grenzübertritt wurden wir auf kanadischer Seite am Ende des Tunnels von der Grenzbeamtin mit Fragen durchlöchert: Staatsangehörigkeit, ob wir dauerhaft in Deutschland leben, Grund für den Besuch, was für ein Verhältnis wir zueinander haben (?), wie lange wollen wir in Kanada bleiben, wann sind wir in den USA gelandet, wann reisen wir wieder ab, was wir dabei haben, Schusswaffen? (Oh my god: NO), ob wir Messer dabei haben oder Scheren (No, only for the nails), wieviel Bargeld wir herumtragen, Alkohol dabei? Zigaretten? Wieviele? wo wir noch hinreisen wollen, warum, wie lange, ob wir schon mal in Kanada waren, warum, wie lange, ob wir den Weg zu den Niagara Falls kennen, warum, wie lange? Wieviele Ameisen leben in Husbäke … Nachdem wir alles herunter gerattert hatten, mit zwischendurch „Hä?“, sind wir nun jenseits des Detroit River im kanadischen Windsor. Unser Navi hat dann in Erkenntnis nicht mehr auf US-Boden zu sein, versagt und so mussten wir uns das nächste Hotel auf der Karte heraussuchen.


Hier haben wir es uns jetzt gemütlich gemacht und zum Abendbrot gab es Creamcheese-Bagel (Brötchen mit Frischkäse). Keine Pizza und auch keine Meatballs in Melonengröße.


Morgen geht es zu den Niagara Fällen.


Ich schließe an dieser Stelle die Akte (Grüße an meine lieben Arbeitskolleginnen im Büro: You get it!). 


Have a good one!


Katrin (& Silvia)

24.09. - 26.09.2013

 

In den letzten Tagen haben wir immer wieder festgestellt, was für Glückskinder wir doch sind! Das Wetter spielt optimal mit und immer wenn es darauf ankommt, scheint die Sonne und alles sieht gleich doppelt so schön aus. So war es auch bei den Niagara Fällen. Vormittags wurden wir noch von einer Wolkendecke begleitet und bei Ankunft von der Sonne und einem schönen Regenbogen begrüßt. So lieben wir es. Wir haben uns die Fälle von der Kanadischen Seite aus angesehen, was absolut empfehlenswert ist. Nach gefühlten 500 Fotos mussten wir uns erst mal stärken und haben in einem Restaurant mit Sicht auf die Fälle lecker gegessen. Nach dem Schock in Detroit (ich bin immer noch erschrocken wie die Stadt aussieht und frage mich, wie man da noch leben kann), waren die Niagara Fälle genau das richtige Kontrastprogramm.

Diesen Abend sind wir zwangsweise früh schlafen gegangen. Das Fernsehprogramm hier ist noch schlechter als bei uns und die Internetverbindung hat versagt. KEIN INTERNET!!! Hilfe!!!!!!!!!!!!!! Was machen wir jetzt??? - OK, bockig sein und quakig ins Bett gehen!


Gut ausgeschlafen haben wir am nächsten Vormittag noch fix ein Schnapsglas beim Hardrock-Cafe für Katrin besorgt und sind dann nach Niagara-on-the-Lake gefahren. Ein kleines idyllisches Örtchen mit schnuckligen kleinen Geschäften. Quasi das Bad Zwischenahn Kanadas :-) Nachdem wir hier etwas rumgestöbert haben, ging es wieder Richtung Grenze um zurück in die USA zu reisen. Hier durften wir eine gute Stunde anstehen (was aber wohl noch schnell ging) und nach der üblichen Frageprozedur sind wir wieder im Bundesstaat New York gelandet. An diesem Tag sind wir noch bis Utica gereist und hatten von unterwegs ein Hotel mit Waschmaschine und Trockner gebucht um unsere Klamotten mal wieder aufzufrischen. Angekommen sagte man uns dann: „Oh, eigentlich haben wir zwei Waschmaschinen und Trockner, aber die Waschmaschinen sind letzte Woche kaputt gegangen und gerade gestern erst, auch noch die Trockner.“ Ja, nee…is klar!!!

Im Zimmer angekommen haben wir dann mit Freude festgestellt, dass wir endlich einen Fernseher mit USB-Anschluss haben. YEAH!!!! Da wir uns im letzten Jahr so sehr nach einem Film gesehnt hatten, den wir auch komplett verstehen können (unsere Sprachkenntnisse sind ja doch eher bescheiden), hatte Katrin einen schönen Film mitgenommen. Also fein ins Bett gekuschelt und den Film geguckt. Herrlich!


Wir sind ja eigentlich nicht so ängstlich, aber bei unserem Hotelzimmer (Erdgeschoss) gestern konnte man das Fenster nicht verriegeln. Nö, muss man ja auch nicht reparieren. Da sind die Amys ganz stumpf. Unsere Wertsachen durften somit mit in unserem Bett schlafen ;-) Vielleicht hätten wir doch einen schnulzigen Heimatfilm gucken sollen und keinen Horrorfilm. Heute geht übrigens das Fenster zu, aber wir haben ein Einschussloch in der Scheibe!!! Das glauben wir jedenfalls. Vielleicht sind wir auch einfach nur schon etwas paranoid.


Heute sind wir ganz gemütlich durch das wunderschöne Vermont gefahren. So langsam färben sich die Bäume in herbstliche Farben und die Häuser werden für Halloween geschmückt. Da drehen die hier ja völlig durch. Überall Kürbisse, Deko und extra Läden die nur das Halloween Sortiment führen. Von schön bis extrem kitschig und gruselig ist alles dabei. Hier würden wir gerne zuschlagen, aber leider bekommen wir das nicht in unsere Koffer. Hier gibt es sogar Kaffee mit Kürbis-Geschmack!


Jetzt sind wir in White River Junction gelandet und hoffen, dass der morgige Tag genauso lauschig wird wie heute.


Liebe Grüße

Silvia (& Katrin die heute die Waschfee ist)

 

27.09. - 30.09.2013

Am Morgen des 27.09. haben wir uns aufgemacht in die wunderschöne Bergwelt Vermonts und New Hampshires. Der Indian Summer war hier besonders kräftig zu spüren. Die Bäume leuchten vereinzelt knallgelb bis neonrot. Das Wetter ist nicht zu überbieten. Es ist schön warm und die Sonne scheint permanent. Statt Regenjacke und Gummistiefel tragen wir T-Shirt und Flip-Flops… (Da fällt mir gerade ein Witz ein: Was trägt ein Mensch mit zwei linken Füßen anstatt Flip-Flops? Flip-Flips… Witzig ist auch was anderes, nä?!)


Diese Landschaft um den White Mountain Nationalpark gehört wohl zu den schönsten in den USA. Auf jeden Fall kann sie sich mit diversen Nationalparks im Westen messen, und um diese Jahreszeit sowieso. Noch einmal 2 Wochen weiter, muss das hier ein Meer von rot/gelben Neonblättern sein. Und dann noch überall diese Bäche mit riesigen Findlingen und kleinen Brücken. Fotomotive noch und nöcher. Es gibt in diesen beiden Staaten auch extrem viele sogenannte „Covered Bridges“, das sind im 18. Jahrhundert gebaute Holzbrücken, die, wie das Wort schon sagt, überdacht sind und die Bäche überqueren. Hat so was von den Waltons oder Unsere kleine Farm. Sieht toll aus. Es war auch noch genügend Zeit zum Shoppen, nachdem wir nochmals die schöne Landschaft eingesogen hatten. Wir stießen neben den üblichen Läden einer solchen Shopping-Mall auch auf einen Weihnachtsladen mit vielem amerikanischem Kitsch. Leider lässt die Fluggesellschaft den Einkauf von Weihnachtsschmuck nicht mehr zu, sonst könnte man sich hier erst mal ordentlich eindecken und zu Hause ein „kleines dezentes“ Schmuckstück aufstellen…


Am 28.09. sind wir nach diesem herrlichen (!!!) Frühstück aufgebrochen zur Atlantikküste nach Portland/Maine. So wie das Frühstück hier wirklich nicht zu toppen ist, so sind alle anderen Mahlzeiten langsam nicht mehr zu ertragen: Alles schmieriger, fettiger Kram!  


Es geht weiter in Portland: Es war schon überraschend, wie traumhaft auch Portland ist. Maritime Seelandschaft. Hier ein Hafen und dort. Sauber. Gemütlich. Man fühlt sich wohl, gerade so als norddeutsche Deern. So haben wir dann auch Hummer probiert. Da wir beide gerne Fisch essen, haben wir uns auch richtig auf frischen „Lobster“ gefreut. Zunächst stand auf dem Tablett, wie man den Hummer zerlegt. Es lagen Nussknacker dabei und so musste man zunächst die Scheren vom Körper reißen und den Panzer knacken. So kam man dann ans Fleisch. Irgendwie war das Hummerfleisch doch sehr geschmacklos. Schmeckt irgendwie nach gar nix. Dann wurde der Körper am Nacken nach hinten gebrochen (wie bei Krabben) und zum Vorschein kam eine grüne Pampe, die aus dem Kopf floss… BÄH! Eingeweide? Hirn? Das Hirn wird es wohl nicht sein, Hummer sind doch nicht so intelligent, oder Thomas? Und da war es bei mir schon wieder vorbei. Das ist wie Fisch mit Gräten, nur noch 20mal schlimmer… Silvia hat tapfer durchgehalten und das Rumpffleisch auch aufgegessen. Aber das Ergebnis ist bei beiden gleich: Hummer ist bäh.

Undercheesed sind wir dann weiter an die Küste in Sagadahoc Bay im Norden Maines gefahren und so ein kleines Fischerdorf namens Bay Point aufgesucht. Sehr idyllisch. Nach dem üblichen Stöbern in den kleinen Läden mussten wir uns auch schon wieder auf machen nach Boston, da wir hier eine Trolley Tour (kleiner Touristenbus) für den 29.09. gebucht hatten. Die Übernachtung erfolgte in Portsmouth, wo ich zum ersten Mal gemerkt hatte, dass ich mein Ladekabel für meinen Tablet-PC im letzten Hotel liegen lassen hatte. Jedes Mal checke ich die Steckdosen, ob noch irgendein Kabel drinsteckt. An diesem Tag hatte ich es nicht gemacht und so mussten wir zunächst einen Elektronikladen aufsuchen und ein neues Kabel kaufen. Im Lande von Apple gar nicht so einfach: Überall nur I-Phone, I-Pod, I-Tab. AAHH! Ich hasse Apple jetzt umso mehr… Aber wir haben auch ein Samsung-Kabel gefunden und ich bin wieder glücklich.


Gestern sind wir früh hoch, das heißt wir wollten früh hoch, sind aber nicht in Quark gekommen, so dass wir erst gegen Mittag in Boston waren. Die übliche Nervosität, die sonst eine Großstadt in uns weckt, blieb aus. Die Hopp on/-off Bustour (Hauptroute) hatte neun Anlaufpunkte. Der Bus kam auch richtig schnell durch die Stadt, so dass wir innerhalb einer Stunde schon wieder am Einstiegspunkt angekommen waren. Wir guckten uns nur an und fragten uns: „Wie? Das wars jetzt???“ Es war nicht eine Sehenswürdigkeit dabei, die uns gefiel oder irgendetwas, was uns begeisterte. Ein Bummel durch Downtown war dann noch ganz nett. Aber mehr auch nicht. Vielleicht waren wir hier auch in den falschen Ecken. Keine Ahnung, ich kann es nicht erklären. Die allererste und einzige Enttäuschung im Hinblick auf die bisherigen US-Städte… Detroit scheidet in der Bewertung natürlich aus, weil wir ja vorher wussten, was uns erwartet. Sehr seltsam das Ganze…


Da uns Boston nun nicht so lag, wollten wir diese Stadt auch gleich hinter uns lassen, jedoch nicht bevor wir das Back Bay-Viertel gesehen hatten. Doch irgendwie haben wir es nicht gesehen, zumindest ist es uns nicht aufgefallen… Ab zum Shopping, vorbei am Gillette-Stadium der New England-Patriots…

Und so sind wir jetzt heute Abend nach dem Shopping in Cape Cod gelandet, allerdings im Dunkeln, so dass wir von der hochgelobten Halbinsel noch nichts sagen können. Wir sind gespannt und werden wieder berichten, ob es hält, was es verspricht. Jedenfalls sind wir guter Hoffnung und glauben, dass auch dieses Fleckchen traumhaft sein wird.

 

Fotos werden morgen wieder eingestellt!


Liebste Grüße in die Heimat (ganz besonders an meine kleine Prinzessin Lina, die heute 5 Jahre alt geworden ist! Hallo Lini: Ich hoffe, Du hattest einen tollen Geburtstag mit allem, was Du Dir gewünscht hast! Kaki vermisst Dich!) sendet


Katrin (und Silvia, in alter Manier)


01.10. - 02.10.2013

Heute melden wir uns ein letztes Mal aus den USA, da wir morgen Abend unsere Heimreise von New York, über Amsterdam, nach Bremen antreten. Mit etwas Wehmut, dass die Zeit so schnell verging, aber auch mit Freude auf unser Zuhause. Speziell auf das bei unseren Muddis bestellte Essen, das eigene Bett mit richtiger Bettdecke (die Laken hier mit Wolldecke sind echt grausam) und natürlich eine schöne Tasse Tee.

 

Gestern haben wir unseren Tag bei strahlend blauem Himmel und etwas über 20 Grad auf Cape Cod verbracht. Zuerst, natürlich nach einem ausgiebigen Frühstück mit Eiern, Speck, French-Toast und Pancakes (Katrin liebt es – ich kann es nicht mehr sehen), sind wir bis in die Spitze gefahren und haben uns den Strand angesehen. Hatte etwas von Nordsee, nur ohne Fischbuden. Danach sind wir etwas durch Provincetown geschlendert. Ein schöner bunter Ort mit vielen kleinen Geschäften. Am Nachmittag haben wir uns am Strand auf halber Höhe der Halbinsel an einem Strand die Sonne ins Gesicht scheinen lassen und Surfer beobachtet. Schön wars!

 

Bevor wir unser Hotel in Providence / Rhode Island angesteuert haben, mussten wir uns natürlich nochmal stärken. Es gab Steak mit Garnelen, Reis und Gemüse. Mein Körper wusste gar nicht was los ist. Keine Eier, kaum Fett, Gemüse??? Und es hat großartig geschmeckt!!!

 

Heute Morgen haben wir noch ein Shopping-Center in Providence aufgesucht und sind dann auf nach Foxwood. ZOCKEN!!! Katrin war schon direkt nach dem Aufstehen ganz aufgeregt ;-) Leider hatten wir aber heute kein Glück und haben nichts gewonnen. Aber dafür hatten wir großen Spaß beim Busfahren. Hier gibt es 3 große Hotels mit Casinos und diversen Geschäften, die man via Shuttle-Bus erreichen kann. Da unser Hotel leider nicht unser geliebtes Roulette hatte, wollten wir mal gucken was in den anderen Casinos so los ist. Als wir auf den Bus gewartet haben, wurden wir von einer Frau angesprochen, ob wir denn wüssten, ob der Bus fährt. Nachdem wir versucht haben, ihr zu erklären, wann und von wo der Bus kommt, kam gleich die Frage, wo wir denn herkommen. Unsere Sprachkenntnisse sind eindeutig zu schlecht und wir werden bereits nach 3 Worten als Ausländer enttarnt. Wir ihr erklärt, dass wir aus Germany kommen und eine Rundreise gemacht haben. Alle Orte aufgezählt und bei den Niagara-Fällen stutzte sie und wusste nicht was wir meinen. Irgendwann hat sie es rausbekommen und wir haben gelernt, dass es „Neidschara“ und nicht „Niagara“ heißt. Sie hat sich köstlich amüsiert und da kam dann auch ihre Freundin um die Ecke. Wir mussten dann noch ein paar Mal „Neidschara“ sagen und die beiden fanden es funny. Ab in den Shuttle-Bus und dann ging die Party richtig los. Alle im Bus haben sich nach und nach dem Gespräch angeschlossen und wir haben weitere Sprach-Tipps erhalten und die Amys an Bord haben ihre deutschen Sprachkenntnisse zum Besten gegeben. Alle haben sich köstlich amüsiert und es fehlt nur noch der Charly und etwas Musik und Katrin hätte den ganzen Bus dazu gebracht „An der Nordseeküste…“ zu singen. Unsere eigentliche Haltestelle haben wir natürlich verpasst und haben denen dann erklärt, dass wir Bingo spielen wollen. Sicherheitshalber haben wir uns nochmal abgesichert, ob man Bingo wie Bingo ausspricht. Ja, und alle brüllten los: BINGO!!!! BINGO!!! Wir wurden dann herzlich mit viel Gewinke und guten Wünschen verabschiedet.

Bingo haben wir doch nicht mehr gespielt. Das war ein riesen Saal mit bestimmt 1000 Leuten und alles Vollprofis. So fix wie die ihre Zahlen markiert haben, konnten wir gar nicht gucken.

 

Nach einer weiteren erfolglosen Runde Roulette sind wir nun auf unserem Zimmer und planen den letzten Tag. Morgen werden wir mit der Fähre von New London nach Long Island übersetzen und dort noch die letzten Sonnenstrahlen aufsaugen.

 

Jetzt heißt es Koffer packen und hoffen, dass wir das zulässige Gewicht nicht überschreiten. Damit meine ich das Koffergewicht. Ich bin froh dass wir nicht noch gewogen werden. Ich müsste bestimmt nachzahlen J

 

In diesem Sinne gute Nacht, euch einen guten Morgen und schönen freien Tag und bis bald in Good old Germany.

 

Silvia (& Katrin)