Tag 1 und 2, 23.05. - 24.05.2022
Die Berichte können starten, nachdem wir eine Tortur am Amsterdamer Flughafen erlebt haben, die seinesgleichen sucht. Wir sollten eigentlich am Montagabend nach deutscher Zeit in Seattle landen. Wir sind jetzt in Seattle gelandet. "Jetzt" heißt nach deutscher Zeit Mittwoch, 25.05.2022 um 06.20 Uhr. Vor Reisebeginn wurde uns ja schon mitgeteilt, dass der Flug von Bremen nach Amsterdam gecancled wurde. So mussten wir mit dem Auto nach Amsterdam fahren. Das war nun nicht so schlimm. Das Abenteuer meinte es dann aber nicht mehr gut mit uns. Und so begann alles:
Als wir am Flughafen in Amsterdam pünktlich um 6.30 Uhr angekommen waren, haben wir uns sofort auf zum Check in gemacht, um unsere Koffer erst einmal aufzugeben. Dort war die Schlange zwar ein wenig länger, aber noch im Rahmen. Nach 1,5 Stunden anstehen, sind wir unsere Koffer dann auch gleich losgeworden. Soweit so gut. Dann nach draußen, in Ruhe "ausrauchen", wie immer. Dies ging auch sehr schnell und wir wollten uns aufmachen, zur Sicherheitskontrolle. Bis wir das Ende der Schlange erreicht hatten, ist schon ne Stunden vergangen. Es hat sich alles kilometerweit aufgestaut. Es hieße, dass dort Personalmangel herrsche und man alles versuche, die Leute schnell durchzulotsen. Viele hatten sich vorgedrängelt, um noch ihren Flug zu erreichen. Es herrschte ein großer Tumult. Viele waren verärgert, da sie teilweise mit Kindern in der Schlange standen und alle Flüge, so vernahm man von sehr vielen Leuten verpasst würden. Wir haben uns brav angestellt und wußten schon beim Anstellen, dass das nichts wird heute, so wie bei vielen anderen auch. So standen wir dann schon ca. 2,5 Stunden in der Schlange und stellten fest, dass jetzt gerade in diesem Moment unser Flieger starten musste. Es war 10.30 Uhr. Noch kurz Emails gecheckt und dann kam doch die freudige Botschaft, dass der Flug Verspätung hatte und nun erst um 11.20 Uhr starten sollte. Das hieß wiederum für uns, dass noch eine kleine Hoffnung besteht, es doch noch zu schaffen. Zwischenzeitlich wurden bewaffnete Soldaten aufgestellt, um das Vordrängeln zu verhindern und vereinzelt aufkommende Panik.
Nach 3,5 Stunden, es war 11.25 Uhr, haben wir dann endlich den Sicherheits-Check hinter uns gelassen und Silvia ist schon zum Gate gesprintet. Dort erhielten wir dann den Hinweis, doch bitte den Transport-Service aufzusuchen. Das Gate war geschlossen. Wir dachten uns "Prima, dann werden wir direkt zur Maschine gebracht und schaffen es doch noch". Weit gefehlt! Beim völlig überlaufenen Transport-Service - wo auch schon 150 Leute vor uns anstanden - wollten wir zunächst einmal die Information haben, was jetzt überhaupt Sache ist. Ist der Flieger schon weg? Können wir ihn noch erreichen? Können wir umgebucht werden? Fliegen wir eine andere Route? Wir wurden leider nicht informiert. Waren total (!) abgenervt. Kein Kaffee, keine Kippen, kein Frühstück. Stattdessen sagte man uns am Transportschalter, wir mögen uns bitte in die Schlange stellen zu den anderen 5000 Passagieren. Na prima. Wir haben uns zu diesem Zeitpunkt bereits damit abgefunden, dass der Flieger wohl weg ist. Die Information hierüber hatten wir aber immer noch nicht. Nach weiteren 2,5 Stunden (es war inzwischen 14.00 Uhr und es wurde nicht einmal Wasser angeboten) waren wir dann an der Reihe. Und dann kommt es: "Hier habt Ihr eine Nummer (wie beim Schlachterstand) und wenn diese aufgerufen wird, wird man sich um Euch kümmern. Dort war auch die Uhrzeit notiert für unseren "Termin" mit 16.58 Uhr! Bitte waaaaaaaaaaaaas? Wir stehen hier jetzt nochmal so lange an, um dann einen Termin zu bekommen? Wir waren fassungslos und richtig böse! Es waren natürlich alle verärgert und es herrschte verdammt dicke Luft. Aber wir sind hier noch gar nicht fertig: Wir dann pünktlich um 16.45 Uhr wieder zum Transport-Schalter, nachdem wir völlig übermüdet erstmal 2 Stunden gedöst hatten (Wir waren ja nun auch schon seit 30 Stunden wach). Ca. 5 Nummern vor uns, teilte man uns mit, dass die Schalter jetzt schließen würden und wir nicht mehr dran kämen. Auf unsere Frage, was denn jetzt Sache sei, wurde nur geantwortet (wenn auch freundlich), dass die Fluggesellschaft VERSUCHT, uns umzubuchen. Ob das für morgen klappt, könne man uns aber nicht versprechen. Vielleicht morgen, vielleicht übermorgen. Man gäbe sein Bestes! Wie jetzt? Sie können uns nicht sagen, ob wir auf morgen oder gar übermorgen umgebucht werden können? Und dann ist Silvia dezent ausgeflippt. Wir stehen hier DEN GANZEN TAG in irgendwelchen Schlangen und dann kommt man zum Termin und es wird mitgeteilt, dass wieder alles umsonst war? Das kann doch nicht wahr sein. Die Akkus waren sowas von leer. Die Stimmung auf dem tiefsten Punkt, den man sich vorstellen kann. Lachen konnte man dann auch nicht mal mehr, wie es sonst so in aussichtlichen Situtationen ist. Wir waren STINKENDSAUER! Und natürlich alle anderen auch. Man drückte uns dann einen Gutschein für eine Hotelübernachtungs/Taxi/Essensgutschein in die Hand und teilte uns mit, dass wir dann eine Email bekämen, ob und für wann sie etwas für uns gefunden haben. Die 2. Nachmittagsmaschine nach Seattle, die wir durchaus noch zeitlich geschafft hätten, hatte zwischenzeitlich auch schon den Atlantik überquert...
Aber als ob das nicht alles genug wäre: "Wo können wir unsere Koffer abholen?"
"Ihre Koffer? Die bleiben hier beim Flughafen!"
"Bitte waaaas? Wir sind völlig durchgeschwitzt und haben dann nicht mal frische Klamotten? Sämtliche Utensilien, die man für eine Hotelübernachtung braucht, sind in den Koffern!?! Wir möchten unsere Koffer jetzt haben!"
"Das geht leider nicht. Wir wissen jetzt auch gar nicht, wo sich diese befinden....."
Man kann es einfach nicht beschreiben, was uns da widerfahren ist. Wir haben uns dann stinksauer auf den Weg gemacht nach draußen, um uns ein Taxi zu suchen. Natürlich mussten wir hier auf dem Weg zum Ausgang (!) wieder anstehen zur Passkontrolle. Es riss nicht ab. Und ich koche schon wieder, wenn ich darüber nachdenke. Endlich draußen angekommen, goss es in Strömen. Was auch sonst? Aber Moment mal: Was ist eigentlich mit dem Corona-Test, der nicht älter als 24 Stunden sein darf, um in die USA einzureisen? Shit. Da wir nicht wußten, was uns am nächsten Morgen widerfahren wird, ob wir fliegen oder nicht, ob die Situation am Sicherheits-Check genauso sein würde, wie an dem heutigen Tage, wollten wir natürlich am nächsten Morgen nicht noch die Zeit aufwenden, um uns testen zu lassen. So haben wir uns wieder kilometerlang auf den Weg gemacht zum Testcenter. Der Test war natürlich NICHT umsonst, sondern kostete schlappe 58 EUR pro Person. Das hatten wir dann hinter uns gebracht und landeten im Hotel. Pizza geordet, aufgeregt, gegessen, aufgeregt, rumgemault und dann geschlafen. Morgen ist auch noch ein Tag. Wir hatten dann vereinbart, dass wenn wir am Dienstag keinen Flug bekämen, wir abrechen und nach Hause fahren würden. Nochmal anstellen wollten wir uns definitiv nicht nochmal.
Im Hotel mussten wir uns erstmal um den Mietwagen kümmern. Der war ja fest für die Ankunft gebucht. Leider konnten wir den ADAC nicht mehr erreichen, da die nur bis 20 Uhr die Hotline offen war. Und ein neuer Mietwagen musste gebucht werden. Wir sind nicht für 5 Minuten zur Ruhe gekommen. Das war wirklich wirklich sehr anstrengend.
Morgens pünktlich am Airport sind wir dann zum KLM Service-Schalter (eine Email hatte wir natürlich nicht bekommen), um zu erfahren, wie es jetzt weiter gehen könnte. Nach 2 Stunden anstehen, wurde uns dann die 2. Nachmittagsmaschine nach Seattle angeboten, die um 14.35 Uhr starten sollte. Wir haben dann noch kurz (!) geraucht und haben uns sicherheitshalber sofort aufgemacht zum Sicherheits-Check. Hier waren dann auch alle Stationen geöffnet und es ging relativ zügig. Ab da wussten wir, dass es klappen sollte mit dem Flug bzw. dass die Chancen gut stünden. Und so war es dann auch: Relativ pünktlich sind wir auch gestartet. Die Maschine war eigentlich bis auf den letzten Platz ausgebucht. Als dann hinten noch viel frei war und nur noch vereinzelt ein paar Passagiere auf den letzten Drücker dazu kamen, waren wir froh, dass wir dann letztendlich beide jeweils eine Zweierreihe hatten. Da gab es wohl heute wieder Probleme beim Sicherheits-Check.... Nach dem Zustieg in die Maschine lief alles wie geschnitten Brot. 45 Minuten nach der Landung saßen wir im Mietwagen auf dem Weg zu Dennys, Burger inhalieren, dann noch schnell zum Walmart, mit ein paar Einkäufen für unterwegs stärken. Nun sind wir im Hotel. Vorm Haus wird ordentlich Gras geraucht und - wir vermuten - auch die ein oder andere Crack-Pfeife. Das Hotel wieder mal vom Feinsten. Aber das macht uns nichts. Schließlich sind wir angekommen. Es ist 22.46 Uhr und bei Euch 7.46 Uhr.
Wir wollen hoffen, dass wir jetzt regelmäßig berichten können. Seid alle herzlich gegrüßt!
Katrin und Silvia, die den Kaffee für die Tippse kocht! :-) Beide haben heute Körper und hoffen, dass es morgen besser ist.
Tag 3 und 4, 25.05. - 26.05.2022
Rummmmsss…………
Doch zunächst zum 25.05.2022:
Bei idyllischem Wetter haben wir uns morgens erst einmal Frühstück bei Dennys gegönnt und sind Richtung Montana gestartet. Die Landschaft in Washington State ist total schön, gebirgig und bewaldet. Da wir durch den verlorenen Tag in Holland (immer noch n Hals) unsere Planung umschmeißen mussten und immer noch gezwungen sind, die Route zu ändern, wollten wir erst einmal Meter machen. Washington hinter uns gebracht, ging es weiter durch Idaho über den Freeway 90 Richtung Osten. Leider bieten die Freeways – im Gegensatz zu ihren kleinen Brüdern (die Highways) - nicht so viele tolle Aussichtspunkte, ähnlich wie die German Autobahn. Aber, wie gesagt, wir mussten halt vorankommen. Wir saßen also den ganzen Tag im Auto. Viel zu berichten gibt es nicht. Abends sind wir in St. Regis angekommen, einem kleinen Ort in den Bergen und der so schönen Landschaft Montana`s. Burger inhaliert und dann ab ins Motel. Es war ziemlich spät geworden, so dass wir beide keine Lust mehr hatten, zu berichten – zumal ja eh nichts Aufregendes passiert war. Wir mussten uns aber am Abend zunächst noch einmal um die weitere Route kümmern. Am Mittwoch (25.05.2022) wollten wir eigentlich schon auf dem Weg zum Glacier Nationalpark an der kanadischen Grenze sein, um diesen über die viel gelobte „Going-to-the-sun-road“ zu genießen. Silvia stellte dann fest, dass der Hochgebirgspass noch geschlossen ist wegen des Winterwetters. Leider hatten wir im Vorfeld dieser Reise nicht viele Vorbereitungen getroffen, was die Route anbelangt und das rächte sich an dieser Stelle. Mangels Alternativen und dem Zeitverlust (Hals) haben wir diese Route schweren Herzens gestrichen. L Auf gings heute nach Livingston/Montana, unweit des nördlichen Eingangstors zum Yellowstone Nationalpark, wo wir jetzt nächtigen. Das landschaftlich wunderschöne Montana mit seinen vielen Bächen und Flüssen – ein Anglerparadies wie aus dem Buche – haben wir lediglich auf der Durchreise ins Herz aufnehmen können. Hie und da sind wir mal angehalten und haben Bilder gemacht und die Landschaft genossen.
Wir wollten heute mal früher im Hotel ankommen, um den Tag streßfreier ausklingen zu lassen. Als wir dann so auf die Einfahrt zum Motel hochfahren wollten, fuhr uns – wie kann es anders sein – jemand von hinten ins Auto. Es gab einen Bums. Silvia ist gefahren und hatte erst gedacht, sie hätte irgendeinen Plastikpoller mitgenommen oder irgendetwas anderes Belangloses. Sie war behutsam die Auffahrt hochgefahren, die ebenfalls noch zu einer Tankstelle führte und blieb dann natürlich sofort an Ort und Stelle stehen. Als wir den ersten kleinen Schock verdaut hatten („na super“), wollten wir auf den Parkplatz an der Tankstelle fahren und dachten auch, dass der Unfallverursacher sich zu uns gesellen wollte. Aber weit gefehlt! Da fährt der rasant einen Bogen und will davon fahren! Wir beide uns gegenseitig angeschrien mit dem Nummernschild, damit wir es nicht vergessen, aber vor lauter Aufregung kann man da nur Buchstaben-/Zahlensalat raus, den wir uns im Leben nicht merken hätten können. Aber das Beste kommt noch: Da zeigt er uns auch noch einen Mittelfinger während er davon rast! So richtig schön über den Beifahrersitz gebeugt, aus der Seitescheibe! Wir „echauffierten“ uns „ein wenig“ über den Kerl. Es ging alles wirklich von einer Sekunde auf die nächste. Das Fabrikat kannten wir natürlich auch nicht. Und dachten schon Bingo. Aber dann kam Jamie! Jamie mit Frau und Kind im Pick up kam während des Tumults auf uns zugefahren und rief uns mit heruntergelassener Scheibe zu, er habe das Fabrikat des Autos und die Licence Plate (Nummernschild) notiert! GOTT SEI DANK! (Das war wieder so ein schnuckeliger Militär-Ami mit Sonnenbrille.) Er schrieb uns alles auf, inklusive seiner Telefonnummer und meinte, dass wenn er gebraucht werde, können wir uns melden. Wir sollten die Polizei rufen. „Bor. Danke schön!“
Wir sind dann ins Hotel, ein paar Meter weiter und baten darum, dass man die Polizei für uns ruft. Den entsprechenden Polizeibericht benötigen wir ja für den Mietwagenanbieter. Der eine Motelangestellte hatte nur noch einen Zahn, war aber so nett und rief die Polizei für uns. Der andere Motelangestellte laberte mich voll, dass er das „German Essen so toll finde“, und er sich immer was mitbringen ließe und ob wir noch irgendetwas im Gepäck für ihn hätten?! Die spinnen die Amis! J Die Polizei war gerufen und würde dann zu unserem Zimmer kommen.
Weil der flüchtige Unfallverursacher so aggressiv war, fürchteten wir ein bisschen um unser Leben und überlegten, ob wir unser Fahrzeug versteckt parken sollten am Motel. Man weiß ja nicht, was die Täter für Rachegelüste haben. Zunächst warteten wir aber auf die Police-Officer. Erst mal eine schmöken.
Zwei freundliche Polizisten kamen vorbei, jeder mit einem Auto und von verschiedenen Seiten kommend (eigentlich nicht erwähnenswert, aber doch interessant, dass sie scheinbar immer mit einem Hinterhalt rechnen).
Der (vorgesetzte) Sergeant nahm das Geschehen dann auch sorgfältig auf. Er sprach dabei auch sehr klar, so dass man ihn super verstehen konnte. Und freundlich waren alle beide. Zurückhaltend, aber sehr nett. Er teilte uns mit, dass bei Schäden unter 500 $ (und so sähe es auch aus, but er ist kein Mechanical) die Polizei nichts macht. Er würde einen Bericht schreiben für den Mietwagenanbieter und gab uns seine Visitenkarte, die wir dann entsprechend an Sixt weiterleiten sollten. Zum Abschluss fragte er auch noch, ob es uns gut geht. Dies beantwortete ich mit „Yes, but we are a little angry, that he shoot us.“ („Ja, aber wir haben so ein bisschen Angst, dass er uns erschießen könnte.“) Der freundliche Sergeant nahm die Gedanken durchaus Ernst und meinte, das wir hier in einer sicheren Gegend seien und uns keine Gedanken machen bräuchten (irgendwie waren sie beide aber doch ein wenig amüsiert, versteckten es aber merklich). Ich wollte nicht wie so eine hysterische Touristin wirken und schwächte unsere Gedanken ab mit „Ok, I think, we watched too much US Movies!“ („Ok, ich denke, wir haben zu viele amerikanische Filme geguckt!“) Die Herren waren sehr amüsiert und lachten. Wir auch. Lustig war´s.
Ärgerlich ist einfach, dass wir uns jetzt wieder an einen Bericht für den Mietwagen-Anbieter machen müssen… Wir haben doch so viel Zeit! J
Herzliche Grüße von „vor den Toren des Yellowstone-Nationalparks“ sendet Katrin (und Silvia, die die Fotos auf der Homepage einfügt). Man haben wir einen Bock auf Morgen! Endlich wieder Bärenjagd. Die Erdnussbutter kann jetzt am SUV angebracht werden! J
P. S. Wollte ich doch gerade den Bericht einstellen, findet draußen eine Schießerei statt – ich korrigiere: Ein Feuerwerk! Der Kreislauf ist in Schwung! J
Tag 5 und 6, 27.05. - 28.05.2022
Hello nach Hause! Hier ist alles tutti.
Am Morgen des 27.05. haben wir zum Frühstück ein Diner aufgesucht. Wir hatten uns hier je eine Zimtschnecke als Beilage gegönnt; dass dann wieder eine Zimtschnecke in der Größe einer Schwarzwälderkirschtorte serviert würde, überraschte einmal weniger. Wir hätten es besser wissen sollen. Die Bedienung war in Düsseldorf geboren, so dass hier ein nettes Gespräch auf Deutsch und Englisch zustande kam. Im Anschluss ging es auf zum Yellowstone-Nationalpark.
Am Eingang ein netter junger Mann nahm uns die 35 Dollar ab, war sehr freundlich („Where are you guys from? Germany? Really? Where in germany? Oh, near Hamburg? I have Verwandte in Hamburg, my Opa was in Hamburg from 1978 till 1980 and the dog of my aunt davon der Sohn… bla… das übliche halt!).
Ein Hochgebirge tat sich auf. Bei bestem Wetter sind wir bergauf, bergab gefahren und waren begeistert von den unendlichen Weiten und die Vielfältigkeit der Landschaft, die uns geboten wurde. Fichten- und Tannenwälder in gigantischer Größe. Ausschau haben wir natürlich in erster Linie nach Grizzly Bären und Büffeln gehalten. Grizzly Bären haben wir im Park leider nicht zu Gesicht bekommen, dafür hie und da Büffelmamas mit ihren Kindern. Die Leute haben sich beim Fotografieren auch tatsächlich größtenteils recht leise verhalten, denn Wildtiere mit Nachwuchs sollen ja nicht zu unterschätzen sein.
Der Park ist sehr vielfältig. Zu Beginn im Norden befindet sich eine tolle Alpenlandschaft mit noch reichlich schneebedeckten Pflanzen. Ein traumhafter Weitblick in die riesigen Täler. Überall kann man rechts ranfahren, um die atemberaubende Schönheit der Natur zu bewundern. Da die Sonne so schön schien, war es ein bisschen wie im Skiurlaub. Im Südwesten des Parks findet man an der Parkdurchfahrt immer wieder Geysire und brodelnde Löcher. Schwefel liegt in der Luft. Einer der Hauptattraktionen ist der Old Faithfull, der wohl irgendwie jede Stunde einmal eine große Fontäne ausstößt. Drumherum sind etliche Sitzbänke angeordnet, die zum Bestaunen einladen. Wir haben uns dann auch dort hingesetzt und gewartet, dass die Fontäne ausschießt. Und gewartet. Und gewartet. Und gewartet. Nach 80 Minuten hat er sich doch tatsächlich noch gezeigt und eine Fontäne in schätzungsweise 7 Metern Höhe ausgestoßen. Hatte man sich – wahrscheinlich nach der langen Wartezeit - ein bischen mehr von vorgestellt. Gelächter. Nun ja. Weiter geht’s.
Zum Ende im Süden des Parks reißt ein riesiger See die Landschaft auf. Am Horizont traumhafte Berge und überall wieder diese schönen Geysire mit Blubberwasser. Ein ganz herrliches Naturschauspiel. Einen kleinen Elch haben wir noch entdeckt und ab und an mal ein paar kleine Hirsche und Rehe. Diese großen Büffelhorden leider nicht. Über den Grand Teton National Forest haben wir den Park dann verlassen. Überall findet man Menschen, die irgendwas am Straßenrand fotografieren. Man kann sich dann immer so ziemlich darauf verlassen, dass da irgendein tolles Tier zu knipsen ist. Und da waren sie dann: die Grizzlys! Wir fuhren nach Verlassen des Grand Teton auf einem Highway entlang und sahen schon, dass sich da in einer Parkbucht gegenüber einer Waldschneise die Autos aufgestellt hatten mit riesigen Kameraobjektiven. Es herrschte absolute Stille. In ca. 200 Metern konnte man dort doch glatt eine Grizzlymama mit ihren beiden Jungen beobachten. Leider konnten wir mit unseren Handys keine schönen Fotos machen, geschweige denn genügend heranzoomen, um diese Bilder wiederzugeben. Ein sehr freundlicher Amerikaner gab uns zwei Ferngläser, damit wir sie auch mal so richtig von Nahem betrachten konnten. Einfach toll. Dieser Amerikaner war mit seiner Frau für 4 Wochen in der Gegend, um Bären zu beobachten. Er erzählte uns auch, wie sie hieß (die Bärenmama). Sie hätten sie auch schon öfter in den letzten Tagen beobachten können. Ein Traum!
Auf ging es zum nächsten Motel in Riverton/Wyoming. Und das war dann soooo langweilig. Gefühlte 1000 Kilometer und drei Häuser. Wyoming braucht - mit Ausnahme des Yellowstone – kein Mensch! (Einkaufen in 6 Stunden Entfernung, zu Hause ankommen, scheiße, Milch vergessen).
Angekommen beim Motel, wir hatten dieses Mal einen günstiges für 65 Dollar geschossen, wurde uns auch sogleich klar, warum dieses Motel „nur“ 65 Dollar gekostet hat. Es war keine 10 Dollar wert. Unfassbar dreckig, dunkel, einfach ekelhaft. Wir haben uns sofort schlafen gelegt und den Wecker auf 6 Uhr gestellt. Katzenwäsche und Abfahrt.
Auf nach Denver. Erste Großstadt auf unserer Route. Die Fahrt war relativ kurzweilig. Um 14.00 Uhr waren wir auch schon da. Kurz pausiert und dann zum Hard-Rock-Café. Die Stadt hat eigentlich nicht sehr viel zu bieten – halt das Großstadtleben. Hier ein Penner, dort ein Straßenkünstler. Ach ja auf der Hinfahrt nach Downtown Denver sind wir zusammengezuckt, als plötzlich mein Handy einen Funkspruch abgab in voller Lautstärke. Es klang wie ein Polizeifunkspruch und ich dachte erst, dass ich irgendwie gehackt worden sei. Nein, das war eine automatische Durchsage (vermutlich von der Polizei an wohl alle im Funknetz befindlichen Bürger!), dass ein Kind entführt worden sei und man die Augen offen halten sollte. Der Tatort wurde bekannt gegeben und eine kurz Beschreibung mit wann und wo usw. Genial, oder?
Die Schießerei in Texas kommt hier in den Nachrichten übrigens rauf und runter. Bekommt Ihr davon auch was mit?
Das war es fürs erste. Morgen suchen wir noch einen Aussichtspunkt für den Blick auf die Skyline Denvers. Danach geht es Richtung Monument Valley, wo wir vor ein paar Jahren schon einmal kurz vorbei geguckt haben und jetzt einmal in Gänze das Indianergebiet aufnehmen wollen. Es wird heiß. Wir freuen uns.
Herzliche Grüße in die Heimat. Genießt den Sonntag!
Katrin und Silvia (die die Bilder für die Homepage hochlädt, was angesichts der W-LAN-Geschwindigkeit ein „Geschenk“ ist).
Tag 6 bis 11, 29.05. – 03.06.2022
Oh my goodness: Wir haben fast eine Woche lang nichts von uns hören lassen? Hoffentlich habt Ihr Verständnis. Irgendwie hatten wir die letzten Tage überhaupt keine Zeit zum Schreiben und uns fehlt auch ein bischen die Lust. Das Berichteschreiben schluckt schon ein bischen Konzentration und Phantasie, von der am Abend kaum noch etwas übrig ist.
Wir sind zur Zeit in Burley, einer kleiner Stadt im Süden Idahos, nachdem wir Utah und die Olympia-Stadt Salt Lake City hinter uns gelassen haben.
Doch zunächst zurück nach Denver: Am Morgen des 29.05.2022 haben wir den Platz mit dem besten Blick auf die Skyline Denvers besucht, ein kleiner netter Park, an dem wir kurz spazieren gegangen sind und Fotos gemacht hatten. Sie sind schon immer schön diese Parks in den Großstädten: Picknicker, Yoga-Fanatiker, Baseballspieler, Hundespaziergänger. Alles saugt die Natur auf.
Im Anschluss sind wir auf nach Grand Junction, einer relativ modernen Kleinstadt in den Bergen Colorados, wo wir zwischenübernachteten. Keine besonderen Vorkommnisse. Wir sind viel gefahren und so halten sich – mit Ausnahme des rundherum schönen Geländes und einem „Guck mal da, total schön“ und „Aaaah, ist dat moi!“ – die Abenteuer in Grenzen.
Frisch gestärkt am Morgen des 30.05.2022 sind wir Richtung Page/Arizona gedüst. Dabei haben wir das aus Indianerfilmen bekannte Monument Valley durchfahren, was wir 2012 nur angekratzt hatten. Wunderschöne Landschaft. Wir packen ein paar Bilder bei. Auch in Page waren wir im ersten Jahr 2012 ja schon einmal und hatten den Antelope Canyon bewundert. Da wir seinerzeit den Horseshoe Bend (ein Flußkurve des Colorado-Rivers) ausgelassen hatten und mein Bruder nach einer gemeinsamen Reise im Jahr 2015 begeistert war von dem Ausblick, wollten wir das „Hufeisen“ dieses Mal „mitnehmen“. Im Gegensatz zum Jahre 2015 wurde hier alles neu angelegt mit Parkplatzanlage, Toilettenhäuschen, einem Pfad, der zum Abstieg zur Sehenswürdigkeit einlud, angelegt worden war und natürlich jetzt mit Eintritt, wenn auch nur 10 Dollar. Der Aufstieg war umso mühseliger wie der Abstieg. Es hat sich aber gelohnt. Der Ausblick war fantastisch (siehe Bilder). Es geht aber immer noch so verrückte Leute, die sich nahe an die Kante wagen und Selfies machen. Verrückt. Wir stellen fest, dass mit zunehmenden Alter der Mut immer weiter verschwindet und man sich kaum noch in die Nähe des Abgrunds wagt. Vielleicht auch besser so. Diese schwindelerregende Höhe ist wirklich nicht ohne.
Abends haben wir uns noch etwas zu speisen gesucht, was aufgrund der Covid-Lage – wie auch schon in Italien festgestellt – manchmal gar nicht so einfach ist. Die Burger-Schuppen sind oftmals geschlossen und man kann nur herumfahren und was aufpicken (also wie McDrive). Auch in den USA herrscht totaler Personalmangel. Dazu kommt, dass die Amis so überhaupt nicht in` Quark kommen. Auf den Straßen sieht man auf den Trucks Personalgesuche abgedruckt, überall wird dringend Personal gesucht. Wir fragen uns, wo die Menschen, die während der Pandemie entlassen werden mussten, geblieben sind. Es ist erschreckend. Umso mehr stellt man (erstaunt) fest, wie gut unser Land die Pandemie (scheinbar) berappen konnte. Die Hotels sind im Übrigen fast doppelt so teuer wie sonst und auch das Speisen ist um ca. 30% teurer geworden.
Am Dienstag, den 31.05.2022 ging es dann endlich nach Las Vegas – zocken. Nach guten 4 Stunden sind wir in der Wüstenstadt angekommen. Es gibt eine App, mit der man schon zu Hause über das Handy zocken kann und Punkte sammeln kann, die man dann vor Ort einlösen kann für Übernachtungen, Frühstücksbuffets, Zockerautomatenguthaben und und und einlösen kann. Hier waren wir vor dem Urlaub schon ein bischen fleißig und konnten so das Hotelzimmer zu ermäßigtem Preis buchen. Übernachtet haben wir wieder bei unserem Favoriten Hotel „New York New York“ (siehe Bilder). Es war wieder total toll da. Am ersten Abend kam ich auf 200 Dollar und am zweiten Abend auf 400 Dollar. Tja, was soll ich sagen. Ist weg, nä. Aber kein Verlust. Was will man mehr. J Wie es bei Silvia ausgegangen ist, weiß ich gerade gar nicht mal. Ich werde sie gleich mal fragen.
Auch Las Vegas ist teurer geworden. Mit Ausnahme der Hotelübernachtung ist alles utopisch teuer: Die sonst kostenlosen Parkplätze in den hoteleigenen Parkhäusern kosten jetzt 15 Dollar pro Tag. Eine Schachtel Zigaretten 16 Dollar. 2 Kaffee bei Starbucks 16 Dollar. Bei einem derzeitigen Dollar-/Eurokurs von 1:1 statt - wie sonst - einem günstigen Eurokurs, der die teuren Preise etwas abgemildert hatte, geht das hier wirklich ins Portemonnaie. Vegas war laut und schön. Hier haben wir 2 Tage genächtigt und sind so am Donnerstag aufgebrochen zur nächsten Großstadt: Salt Lake City.
Was sollen wir sagen: Salt Lake City ist einfach nur enttäuschend. Nichts zu unternehmen. Keine Sightseeing-Ausflüge, geschweige denn Hopp-on/Hopp-off Bustouren oder Vergleichbares. Der Salt Lake mit seiner Bergwelt rundherum bietet allerdings eine tolle Aussicht.
Um unsere Skyline Fotos im Kasten zu haben, googelten wir am Vorabend schon, welcher Platz die beste Sicht bietet. Hier kamen wir dann auf das Antelope Island. Wieder ein Statepark auf einer Halbinsel mit überraschenderweise Bisons! Und das von ganz Nahem! Wir sind mit dem Auto durch die Pfade gefahren und dann stand da ein Bison vor uns in ca. 10 Meter Reichweite. Staunen. Was für riesige Tiere! Wir hatten am Eingang des Parks wieder eines dieser Broschüren bekommen, in der erklärt worden war, wie man sich verhalten soll, wenn einem ein Bison begegnet und anhand des Schwanzes erkennen konnten, in welcher Stimmung das Tier gerade ist. Ein leicht schwingender Schwanz verriet u. a. auch Angriffslust. Und so stand dieses Tier nun vor unserem Auto mit leicht schwingendem Schwanz. Ups. Wir sind einfach stehen geblieben und haben uns ruhig verhalten und er trottete ganz langsam davon. Ein komisches Gefühl. Aber im Endeffekt schon toll, diesem Tier sooo nahe gewesen zu sein. BTW: Silvia hatte die Tage noch gelesen, dass im Yellowstone NP eine Frau von einem Bison/Büffel aufgespießt worden war. Wahrscheinlich musste das Foto der Trulla in maximal 2 Meter Entfernung aufgenommen werden. So passiert es, wenn man den Respekt vor den wilden Tieren verliert und in so weit in ihren Lebensraum eindringt. Aber wir wissen natürlich nicht, was passiert ist. Wir hatten es im Park aber auch schon beobachtet, dass die Leute einfach immer näher an die Bisons herantreten - der eine muss den anderen im Abstand übertreffen - selbst wenn eine Bison-Mama mit ihren Kälbern da steht. Unfassbar dämlich.
Da Salt Lake City so unattraktiv ist, sind wir weiter gefahren bis nach Burley in Idaho, wo wir jetzt nächtigen. So haben wir unsere Reststrecke zurück nach Seattle verkürzt und haben mehr Zeit für diese sooo schöne Stadt hoch im Norden. Hoffentlich spielt das Wetter noch mit. Es verhält sich dort ja eher wie in London – regnerisch. Das Wetter war hier übrigens bislang total super. Zweimal hatten wir auf dem Freeway Regenwetter, der aber auch sofort aufgeklarte. Die Wüstengegend ab Monument Valley über Page und Las Vegas bis Salt Lake City braucht wohl nicht erwähnt werden. Hier ist es 35 – 40 Grad heiß und an Regen nicht zu denken. Weiter haben wir aufgrund der Route immer Probleme mit der aktuellen Uhrzeit. Es ist ein ständiger Wechsel von Mountain Time (8 Stunden vor Deutschland) und Pacific time (9 Stunden vor Deutschland). Hier bietet sich zum Ablesen der Uhrzeit immer an: das Auto, das Navi und Silvias Armbanduhr sowie unsere Handys. Aber irgendwie haben wir immer vier verschiedene Uhrzeiten parat. So langsam kriegen wir es aber gebacken, wie die tatsächliche Uhrzeit ist.
Die kommenden Tage werden wir wohl auch noch einmal streckenmäßig ordentlich zurücklegen, damit wir nach Seattle kommen, um noch ein paar schöne gemütliche Tage zu haben.
Wir kehren (hoffentlich) noch einmal zurück zu Euch.
LG sendet Katrin (und Silvia, die mit ihrem alten Rechner stundenlang versucht, die Fotos hoch zu laden).
Tag 12 bis 15, 04.06. – 07.06.2022
Moin,
hier sind wir noch einmal, bevor wir übermorgen unsere Heimreise antreten.
Wir sind gestern in Seattle angekommen und haben zuerst den Pike Place Market in der Innenstadt besucht. Den Markt kannten wir schon von unserem Besuch 2012. Neben Lebensmitteln wird dort jede Menge Trödel und Kram´s angeboten, den die Welt eigentlich nicht braucht, aber es macht trotzdem Spaß die 3 Etagen zu erkunden. Von der Terrasse hat meinen schönen Blick über den Hafen. Dort wollten wir dann auch im Anschluss hin um eine Runde zu kaffeesieren. Die Fahrt hat dann ca. 2 Stunden gedauert, da kein bezahlbarer Parkplatz verfügbar war. Hier werden gerne mal für eine Stunde Parken 12 Dollar genommen. Seattle ist zurzeit gefühlt eine Riesen-Baustelle. Überall wird gebaut und saniert. Irgendwann konnten wir dann aber doch eine Parklücke ergattern und anstatt Kaffee gab es Fish und Chips. Von da aus haben wir dann einen Abstecher zum Kerry Park gemacht. Ein kleiner muckeliger Park mit der schönsten Aussicht auf die Skyline von Seattle.
Dann ging es Richtung zu Süden zu unserem Hotel, welches wir einen Tag vorher für die restlichen drei Tage hier in Seattle gebucht hatten. Das Hotel sah von außen erst mal ganz passabel aus. Rein zur Anmeldung und da dämmerte uns schon langsam, dass wir hier nicht unbedingt ein glückliches Händchen bei der Auswahl hatten. Alle Gäste müssen sich ausweisen und es ist eine Kaution von 60 Dollar in bar zu hinterlegen. Geldautomat war natürlich direkt in der Lobby vorhanden, damit auch jeder seine Kaution abliefern kann. Nachdem diverse Kopien unserer Ausweise gezogen wurden und diverse Zettel ausgefüllt waren konnten wir endlich in unser Zimmer. Als erstes fiel auf – keine Kaffeemaschine. Da wir bei der Buchung aber extra darauf geachtet hatten und es auch bei der Ausstattung aufgeführt war, bin ich wieder zur Rezeption und habe gefragt wo denn wohl unsere Kaffeemaschine ist. Die Antwort war der Knaller: „Oh, no Coffeemaker. It´s Sommertime, there are no Coffeemaker.“ (Oh, keine Kaffeemaschinen. Es ist Sommerzeit, da haben wir keine Kaffeemaschinen.) – HÄH??? Dass Kaffeemaschinen Saisonware sind, war uns auch neu. Etwas angefressen zurück ins Zimmer um dann festzustellen, dass der Fernseher nicht geht. Wieder ab nach vorne, aber dieses Mal zu zweit. Uns wurde dann eine Kaffeemaschine zugesagt (Katrin hatte ihren besonders bösen Blick aufgelegt ;-)) und der Fernseher wurde auch repariert, bzw, hatte irgendein Dödel vor uns alle Kabel durcheinander gebracht und in irgendwelche Buchsen gesteckt. Fernseher lief nun, Kaffeemaschine wurde auch gebracht, funktioniert aber nicht. Dusche getestet, Waschbecken-Wasserhahn getestet – funktioniert nicht. Der Mitarbeiter / Eigentümer (?) dreht schon leicht am Rad, wenn er uns sieht. Nun musste er nochmal kommen. Auch wenn er freundlich bleibt, kann man ihm förmlich ansehen, was er denkt. „Was haben die Prinzessinnen denn jetzt schon wieder?“ Wobei man kurz erwähnen sollte, dass wir eigentlich keine großen Ansprüche stellen. Wenn Dinge aber in der Hotelbeschreibung stehen, dann sollten sie auch vorhanden sein und funktionieren. Aus diesen Gründen wählt man ja schließlich auch das Hotel aus. Da sind wir dann doch eben typisch german ;-) Hier wohnt wohl in der Regel ein anderes Klientel. Egal, Augen zu und durch.
Im Anschluss sind wir dann zum Walmart gefahren und haben noch ein paar Besorgungen erledigt. Natürlich haben wir dann auch für 10 Dollar eine Kaffeemaschine gekauft. Mit Kaffee ist das Leben einfach schöner.J Den Abend haben wir dann mit einer Tatort Folge ausklingen lassen. Schön, wenn man mal wieder alles verstehen kann. Hierfür brauchten wir lediglich unseren Rechner an den Fernseher klemmen. Heute war Shopping Tag. Im Norden von Seattle, genauer in Tulalip, gibt es eine große Shopping Mall. Es war nicht viel los und so konnten wir ganz in Ruhe shoppen. Was uns schon in einer anderen Mal aufgefallen ist, dass die Rabatte nicht mehr ganz so großzügig ausfallen und auch das Angebot nicht mehr ganz so üppig ist. Ist wohl auch Corona geschuldet. Ein paar gefüllte Tüten werden wir aber trotzdem mit Heim bringen. Zum Abschluss waren wir heute mal wieder bei unserem Lieblingsdiner „Dennys“ essen. Für Morgen ist gutes Wetter gemeldet, so dass wir mit der Fähre nach Bainbridge fahren wollen. Alle Grey´s Anatomy Fans werden die Fähre kennen. Danach ist dann die Autoreinigung und Kofferpacken angesagt.
Da anscheinend zurzeit auf vielen Flughäfen ein Personalmangel, speziell beim Sicherheitscheck herrscht, haben wir ein kleines bisschen Bammel, dass der Rückflug wieder in einem Desaster endet und es zu unendlich langen Wartezeiten kommt. Da wir aber sowieso früh zur Autorückgabe wollen um ausreichend Zeit zu haben evtl. Fragen bezüglich unseres kleinen Unfalls zu klären, werden wir auch früh genug am Flughafen sein. Drückt uns die Daumen das alles reibungslos klappt und wir pünktlich um 17:25 Uhr abheben. So schön ein Urlaub auch ist, man freut sich dann doch wieder auf zu Hause.
Besondere Grüße gehen heute an das „Geburtstagskind“ Buddy (Hund von Ute und Thomas) raus. Kaki hat dir ein schönes Geschenk besorgt ;-)
Bis bald und liebe Grüße,
Silvia
(und Katrin, die gerade Informationen zu Wartezeiten
auf den Flughäfen recherchiert)